Was Günes so sagt.

Ein paar
Gedanken.

Die allerbesten Lehrer

Direkt nach der Schule, wollte ich alles, nur nicht mehr lernen. Ich verstand erst viele Jahre später, dass ich nichts gegen das Lernen hatte, ich aber das System des vermeintlichen Lernens in der Schule nicht unterstützte.
Heute bin ich jeden Tag dankbar, dass ich jeden Tag Neues entdecke, daran scheitere, es verstehe und weiterlerne. V.a. lerne ich viel von und mit meinen Kindern. Sie sind meine allerbesten Lehrer. Denn sie zeigen mir jeden Tag, dass meine Grenzen künstlich sind und es nichts gibt, wovor ich mich fürchten brauche. Sondern, dass es darum geht, mich im Moment und im Tun zu verlieren: Was sind schon Pläne und Termine wert, wenn ich dabei das Lachen aus dem Herzen vergesse? Und je älter ich mich ihnen werde, desto jünger fühle ich mich.

Hoffnung ist ein furchtbares Gefühl…

….weil es das Leiden verlängert. Diesen Spruch habe ich in einem Lokal in der Türkei gelesen. Im ersten Moment empfand ich ihn anmaßend, doch nach ein paar Überlegungen fand ich ihn sehr aussagekräftig.
 
Denn weil wir hoffen, lassen wir die Sachen wie sie sind. Dadurch erstarren wir. Und gleichzeitig scheinen wir die Vorstellungskraft verlernt zu haben, dass es besser als jetzt werden könnte.
 
Seitdem versuche ich meine Hoffnungsprinzipien zu eliminieren. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich müde werde, etwas nachzugehen – v.a. wenn es technischer Natur ist. Dann hoffe ich, dass es funktionieren wird. Doch ich werde mir immer schneller bewusst und weiß, dass das Gefühl der Hoffnung nichts verbessert. Es macht starr. Es hält den Status Quo. Doch etwas Unbequemheit bringt vieles in Bewegung.

Hab Fragen, keine Antworten

In unserem Schulsystem lernen wir, dass wir Noten brauchen. Denn ohne oder mit vermeintlich schlechten Noten, bekommen wir eher Ärger. Noten bekommen wir, wenn wir auf Fragen passende Antworten finden. Dann nervt uns die Schule. Also wollen wir schnell zum Ziel: Abschlussklasse und raus da. Dann sind wir im Beruf und schon so sozialisiert, dass wir auf alles gut klingende Antworten finden. Außerdem verstehen wir, dass auch da Politik gefragt wird. Der, der klug tut, kommt oft weiter. Also geben wir Antworten. Wir demonstrieren Sicherheit und Stärke.
 
Doch irgendetwas brennt nieder in unserem Inneren. Es fehlt die Lebendigkeit, der Sherlock Holmes in uns, der nach Neuem, Unbekannten sucht. Es fehlt uns die Spannung, die Aufregung und die Neugier. Ich bin so froh, dass ich durch meine Kinder und die StartUps in denen ich war, all das rausspülen konnte, was mein Leben eher grau und gleich machte und meine kindliche Neugier finden konnte.
 
Und ich habe eines festgestellt: Antworten schließen. Fragen öffnen Welten und Galaxien.
Wer fragt, erfährt Neues. Wer fragt, verbindet sich mit dem Gegenüber. Wer fragt, entdeckt Unbekanntes.
 
Wie ist deine Fragen-Antwort-Ratio?

Kennst du auch den Jojo-Effekt?

Viele wollen was tun, sie haben Wünsche, vielleicht sogar Ziele. Sie wollen etwas verändern. Doch sie landen immer im Jojo Effekt. Ich spreche nicht nur vom Gewicht, sondern von allem im Leben, was du erreichen willst. Du willst 20 Liegestützen schaffen? Was passiert danach? Du willst einen Auftrag haben? Was passiert danach? Du willst etwas erreichen? Was passiert danach?
 
Wieso wollen wir ankommen, anstatt auf Reisen zu sein? Wieso wollen wir nicht einfach sportlicher sein, unseren Kunden besser dienen, uns gesünder ernähren? Wie wäre es, wenn wirklich der Weg das Ziel wäre und nicht das Ziel an sich. Und diesen Weg so genial wie möglich zu gestalten der Sinn im Leben?

Ein inspirierendes Buch dazu ist 1%-Methode von James Clear.
Keine Chance mehr dem Jojo-Effekt!

Schau dich um….und damit dir in den Spiegel

Flunkerst du auch gerne? Nicht, weil du es willst, sondern weil du es gewohnt bist? Einige Formulierungen machen mich hellhörig dabei:
„Schon wieder ist mir das passiert.“
„Immer kommt diese Person und macht genau das.“
„Nie war das anders.“

Wenn ich in meinen Beratungen so einen Moment entdecke frage ich gerne nach. Ich will einfach mehr wissen, um es besser verstehen und einordnen zu können. „Wie meinst du das genau? Was meinst du genau damit?“ Denn es zeigt deutlich, wie jemand seine Umgebung und die Situationen wahrnimmt, die ihm passieren. Wenn wir verstehen, dass alles, was uns passiert, nur ein Spiegel dessen ist, wie wir fühlen, dann wird uns klar, dass nur wir die Situationen verändern können. Und zwar indem wir uns verändern.

Bist du notorisch pleite? Bist du es wert? Findest du niemanden, der dich bedingungslos liebt? Liebst du dich bedingungslos? Langweilst du dich oft? Lässt du Abenteuer zu? Ganz nach dem Motto von Karl Valentin: Wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen. Sie machen uns eh alles nach.

Durch Austauschen einiger Wörter passt die Logik auch hierzu: Wir brauchen unsere Umgebung nicht zu ändern, sie macht uns eh alles nach.Deswegen mag ich es mich unregelmäßig in ein Cafe zu setzen und zu versuchen einen ungefilterten Blick auf das in meinem Leben zu werfen, um zu verstehen, wie es in mir aussieht.

Wann hast du das das letzte Mal gemacht?

Am Ende des Tages machen zwei Menschen ein Geschäft

Diesen Satz hab ich in der ersten Stunde meines BWL-Studiums gehört. 1.400 Studenten saßen in der ersten Vorlesung. Der Professor kam rein und sagte: „Schauen Sie nach links, schauen Sie nach rechts. Diese Menschen werden aller Voraussicht nach nicht mehr in 4 Jahren hier sitzen.  Und egal, was sie hier lernen werden. Welche Modelle, Theorien und Konzepte sie kennenlernen werden. Vergessen Sie eine Sache nicht. Am Ende des Tages machen zwei Menschen ein Geschäft.“ Damals wusste ich schon, dass ich die wichtigste Lektion in meinem Studium gelernt habe. 
Und diesen Satz habe ich mir zu Herzen genommen. Der Dienst am Menschen ist seither mein Anspruch. Wie kann ich das, was ich vermitteln will so kommunizieren, dass der andere es bestmöglich verstehen kann. Ein tägliches Trainingsprogramm für mich. 

Wenn Namen Impulse geben

Als wir damals die Kita Karl & Liesl in München gegründet haben, haben wir lange nach Namen gesucht. Entschieden haben wir uns dann für Karl & Liesl nach Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Ein Satz von ihm begleitet mich seitdem durch mein Leben. 

Karl Valentin hat ja viele gute Sätze gesagt, aber einem an dem ich mich orientiert habe ist: „Wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen, sie machen uns eh alles nach.“ 

Wow! Was da drin steckt. Für mich bedeutet das: Ich arbeite an mir anstatt an anderen und setze Impulse für andere. Mehr muss ich nicht machen. Ich kann meine Energie für mich nutzen und der Rest passiert von selbst. So kann ich die Welt mitgestalten – auf die wohl entspannteste Weise, die man sich vorstellen kann.

Worin steckst du heute deine Energie?

Regnet es heute?

Ein anderer Satz von Karl Valentin, der auch so viel aussagt ist. Wenn es regnet bin ich fröhlich, denn wenn ich nicht fröhlich bin, regnet es immer noch. Also lass dich von keinen Äußerlichkeiten von etwas abbringen oder die Laune verderben. Denn das ändert an der Situation nichts, sondern zieht dich nur runter. 

Günes heißt übrigens Sonne auf Türkisch. Regen haben wir hier nicht.